Hans Thoma
(1839 Bernau/Schwarzwald – 1924 Karlsruhe)
Hans Thoma ist einer der wichtigsten Künstler des Realismus und Naturalismus der deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Er studierte an der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe (1859 – 1866). Sein Lehrer war u. a. Johann Wilhelm Schirmer. Studienreisen führten ihn nach Basel, Düsseldorf und Paris (1867/68), gefolgt von Italien (1874/1880) England (1879/1884). Seine großen Vorbilder waren Arnold Böcklin, Gustave Courbet und die Schule von Barbizon. Von 1870 bis 1876 lebte er in der Kunstmetropole München im Leibl-Kreis. Anschließend ließ er sich in Frankfurt a. M. nieder (1877 – 1899). Er arbeitete mit der Malerkolonie Kronberg im Taunus. 1899 übersiedelte er mit seiner Frau der Blumen- und Stilllebenmalerin Cella Berteneder (1858 – 1901) nach Kronberg. Im selben Jahr wurde er Professor an der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe und Direktor der Kunsthalle Karlsruhe (1899 – 1920). Dort stattete er die Thoma-Kapelle mit Wandmalereien aus, die noch heute dort zu besichtigen sind. Zu seinem 70. Geburtstag eröffnete ein Anbau der Kunsthalle mit dem Thoma-Museum.
Thoma gehörte um 1910 zu den angesehensten Malern Deutschlands und wurde im Nationalsozialismus zum Inbegriff deutschen Künstlertums stilisiert. Er ist ein Stimmungsmaler der Heimatbewegung. Er malte Landschaftsbilder, Porträts, Allegorien und biblische und mythologische Historien.
In seinem Geburtsort Bernau im Schwarzwald befindet sich heute das Hans-Thoma-Museum.